You are currently viewing Gründach wird mit Messtechnik bestückt
Das Gründach der Grundschule in Dölzig wird mit Messtechnik über 10 Jahre beobachtet, um Daten zu Verdunstung und Ähnlichem zu erhalten. Foto: Michael Strohmeyer

Der Innenausbau der Grundschule im Schkeuditzer Ortsteil Dölzig geht voran, teilte Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU) jüngst mit. Fliesenleger, Tischler oder Maler seien zum Teil parallel zu Gange. Auch die IT-Ausstattung der Schule werde derzeit besprochen. Im Sommer soll der Umzug von der alten in die neue Paul-Wäge-Grundschule erfolgen, meinte Bürgermeister Lothar Dornbusch (FW). Fast nebenbei erwähnte er ein Projekt, das am Neubau gemeinsam mit den Leipziger Wasserwerken (LW) umgesetzt wird. „Die Wasserwerke wollen von unserem Gründach lernen“, sagte Dornbusch.

„Aktuell wird in Dölzig die Entwässerung so hergestellt, dass der Niederschlagswasserabfluss mithilfe eines Gründachsystems gedrosselt wird, um die Kanalisationen nicht zu überlasten und das Niederschlagswasser lokal zurück zu halten. Dazu wurde ein Retentionsdach hergestellt und mit notwendiger Messtechnik der Leipziger Wasserwerke ausgestattet. Die Technik umfasst im Wesentlichen Niederschlags- und Wasserstandsmessgeräte und die erforderliche Technik zur Datenübertragung auf dem Dach sowie die Abflussmessung in einem extra hierfür hergestellten Mess-Schacht“, erklärte Katja Gläß von den LW auf Anfrage des Schkeuditzer Boten (SB).

Gründach
Das Gründach der Grundschule in Dölzig wird mit Messtechnik über 10 Jahre beobachtet, um Daten zu Verdunstung und Ähnlichem zu erhalten. Quelle: Stadt Schkeuditz

Die LW wollen die Wirkung des Retentionsgründachs über 10 Jahre beobachten. Eine solch lange Messreihe sei notwendig, um die verschieden Witterungsbedingungen, z.B. trockene oder nasse Jahre, Dürrezeiten mit Starkregen oder Zeiten ausgeglichener Witterungsverhältnisse, abzudecken. Eine Hochschule oder ein Institut seien bei diesem Pilotprojekt nicht mit dabei. „Wir werden die Daten aber für andere Projekte nutzen, bei denen gegebenenfalls auch wissenschaftliche Einrichtungen mit dabei sind“, sagte Gläß.

Dachbegrünungen gehören heute zum Standard im Bereich der nachhaltigen Bauweise einer modernen Städtearchitektur, meint Gläß. Und sie könnten an kommunlen Bauten auch zur Pflicht werden. Für neuere Planungen der Stadt gebe es bereits entsprechende Vorgaben.